Mundhöhlenkrebs - wie kann man ihn erkennen und behandeln?

  • Mundhöhlenkrebs

    Was ist Mundhöhlenkrebs und welche Faktoren beeinflussen das Risiko?


    Mundhöhlenkrebs ist eine ernsthafte Erkrankung, die oft unterschätzt wird. Dabei kann sie durchaus tödlich enden, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Erkrankung wird durch unkontrollierte und bösartige Zellwucherung im Mundraum verursacht. Rauchen und Dampfen gehören dabei zu den Hauptursachen für diese Krankheit und erhöhen das Risiko deutlich.

    Zigaretten und E-Zigaretten enthalten zahlreiche Chemikalien, die beim Rauchen in den Körper gelangen. Einige dieser Chemikalien sind krebserregend und verursachen dabei Schäden an den Zellen im Mund- und Rachenraum, was schlussendlich zur Entstehung von Mundhöhlenkrebs führen kann.

    Die krebserregenden Substanzen im Zigarettenrauch, wie beispielsweise Benzol und Nitrosamine, verursachen DNA-Schäden in den Zellen. Wenn diese dann nicht in der Lage sind, diese Schäden zu reparieren, kann sich daraus eine Krebserkrankung entwickeln. Darüber hinaus beeinflusst das Rauchen auch das Immunsystem im Mund- und Rachenraum, was das Risiko für Krebs und andere Krankheiten weiter erhöhen kann.

    Laut der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken jährlich etwa 10.000 Menschen in Deutschland an Mundhöhlenkrebs, und in etwa 90% der Fälle sind Rauchen und Alkoholkonsum die Ursache. Mindere Faktoren sind dabei schlechte Mundhygiene und Infektionen mit humanen Papillomviren.

    Mundhöhlenkrebs kommt dabei in verschiedenen Formen vor, wie zum Beispiel Kehlkopfkrebs, Zungenkrebs und Gaumenkrebs. Eine Vermeidung oder Beendigung des Rauchens und Dampfens, regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen sowie eine ausgewogene Ernährung und eine gute Mundhygiene sind folglich notwendig und wichtig, um das Risiko für Mundhöhlenkrebs zu reduzieren.

    Welche Symptome und Stadien gibt es bei Mundhöhlenkrebs?


    Zu den Symptomen von Mundhöhlenkrebs gehören unter anderem Schmerzen im Mund- und Rachenraum, eine veränderte Sprache oder Schluckbeschwerden. In einem frühen Stadium sind diese Symptome oft nicht eindeutig und können auch auf andere Erkrankungen zurückzuführen sein.

    Zu den weiteren Symptomen gehören weiße oder rote Flecken im Mund, Schwellungen oder Geschwüre im Mund sowie vergrößerte Lymphknoten im Hals, Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Öffnen des Mundes, anhaltende Halsschmerzen oder ein Gefühl eines Fremdkörpers im Hals, Veränderungen des Geschmacks- oder Geruchssinns, Mundgeruch, der trotz guter Mundhygiene nicht verschwindet, Veränderungen der Zahnstellung oder des Bisses.

    In einem fortgeschrittenen Stadium treten hingegen oft schwerwiegendere Symptome wie Blutungen, Gewichtsverlust und eine beeinträchtigte Atmung auf. Je nach Fortschritt der Erkrankung gibt es verschiedene Stadien, die vom Anfangsstadium bis zum Endstadium reichen.

    Wie wird Mundhöhlenkrebs diagnostiziert und wie ist die Prognose?


    Eine rechtzeitige Diagnose ist entscheidend für die Prognose von Mundhöhlenkrebs. Eine Vorstufe dieser Erkrankung kann durch regelmäßige Untersuchungen beim Zahnarzt erkannt werden. Bei Verdacht auf Mundhöhlenkrebs solltest du jedoch unverzüglich einen Hals-Nasen-Ohren Facharzt konsultieren. In fortgeschrittenen Stadien kann dann auch eine Überweisung an einen Onkologen oder Chirurgen notwendig sein. Mundhöhlenkrebs wird durch eine körperliche Untersuchung und verschiedene Tests diagnostiziert.

    Dein Arzt kann eine Biopsie durchführen, um Gewebeproben zu entnehmen und sie auf Anzeichen von Krebs zu untersuchen. Blutwerte und bildgebende Verfahren wie eine Röntgenaufnahme oder eine MRT können ebenfalls durchgeführt werden, um den Zustand zu bewerten.

    Die Prognose hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Alter des Patienten, dem Stadium der Erkrankung, der Art der Tumorzellen und den Blutwerten. Insgesamt ist die Lebenserwartung bei Mundhöhlenkrebs in fortgeschrittenen Stadien oft gering. Dennoch gibt es gute Heilungschancen, insbesondere wenn die Erkrankung in einem frühen Stadium erkannt wird.

    Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Mundhöhlenkrebs?


    Die Therapie von Mundhöhlenkrebs hängt auch von den bisher genannten Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Stadium der Erkrankung, der Art des Tumors und dem Alter des Patienten.

    Es gibt mehrere Therapiearten, die zur Behandlung von Mundhöhlenkrebs eingesetzt werden können. Eine Möglichkeit ist die Operation, bei der der Tumor chirurgisch entfernt wird. Dies kann je nach Lage des Tumors schwierig sein und manchmal müssen Teile des Mundes oder des Rachens entfernt werden. Die Operation kann auch von einer Strahlentherapie oder Chemotherapie begleitet werden.

    Eine andere Möglichkeit ist die Strahlentherapie, bei der der Tumor mit hochenergetischen Röntgenstrahlen behandelt wird. Diese Strahlen werden auf die betroffene Region gerichtet, um die Krebszellen abzutöten. Je nach Art und Ausdehnung des Tumors sowie dem Gesundheitszustand des Patienten können auch andere Strahlentherapien wie die Protonentherapie oder die Brachytherapie in Betracht gezogen werden. Diese Methode kann entweder allein oder in Kombination mit einer Chemotherapie angewendet werden. Die Strahlentherapie kann jedoch Nebenwirkungen haben, wie zum Beispiel eine Entzündung der Mundschleimhaut oder Schmerzen beim Schlucken.

    Eine weitere Therapieoption ist die Chemotherapie, bei der Medikamente eingesetzt werden, um den Tumor zu bekämpfen. Diese Methode kann auch in Kombination mit anderen Behandlungen wie Strahlentherapie oder Operation angewendet werden. Die Chemotherapie kann jedoch ebenfalls Nebenwirkungen haben, wie zum Beispiel Übelkeit und Haarausfall.

    Eine Kombinationstherapie aus Chemo- und Strahlentherapie wird auch als Chemoradiotherapie bezeichnet und kann besonders wirksam sein, wenn der Tumor bereits in einem fortgeschrittenen Stadium ist.

    Immuntherapie ist eine relativ neue Art der Behandlung, die das Immunsystem des Körpers nutzt, um Krebszellen anzugreifen und zu zerstören. Die Immuntherapie kann in Form von Medikamenten, sogenannten Immun-Checkpoint-Inhibitoren, verabreicht werden. Diese Medikamente blockieren die Hemmung des Immunsystems durch Tumorzellen und ermöglichen so, dass das Immunsystem den Tumor bekämpfen kann. Die Immuntherapie wird auch oft in Kombination eingesetzt und hat in einigen Fällen sehr positive Ergebnisse erzielt.

    Die Photodynamische Therapie (PDT) ist eine andere Art der Behandlung von Mundhöhlenkrebs, die mit speziellen Photosensibilisatoren arbeitet. Diese Substanzen werden in den Körper injiziert und reichern sich in den Tumorzellen an. Anschließend wird das Gewebe mit einem speziellen Laser oder Licht bestrahlt, der die Substanzen aktiviert und so die Krebszellen abtötet. Die PDT hat den Vorteil, dass sie sehr gezielt eingesetzt werden kann und gesundes Gewebe nicht schädigt. Allerdings ist die Wirksamkeit der PDT begrenzt und muss oft in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt werden.

    Es ist wichtig zu beachten, dass jede Therapie ihre eigenen Vor- und Nachteile hat. Die Entscheidung für eine bestimmte Behandlungsart sollte immer in Absprache mit deinem Arzt und unter Berücksichtigung der persönlichen Umstände getroffen werden. Eine spezielle Spezialklinik für Mundhöhlenkrebs kann dabei oft eine umfassende Beratung und individuelle Therapieplanung bieten.

    Für dich als Patient/in mit Mundhöhlenkrebs gibt es verschiedene Maßnahmen, die du selbst ergreifen kannst, um die eigene Genesung zu unterstützen. Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung können zum Beispiel dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und den Körper fit für die Behandlung zu machen. Auch das Rauchen aufzugeben und den Alkoholkonsum zu reduzieren sind unverzichtbare Schritte, um die Heilungschancen zu verbessern und das Risiko für einen Rückfall zu minimieren.

    Darüber hinaus kann es hilfreich sein, sich aktiv in die Behandlung einzubringen und Fragen zu stellen. Es ist sehr wichtig, sich über die verschiedenen Therapieoptionen zu informieren und gemeinsam mit deinem Arzt eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln. Auch psychologische Unterstützung kann helfen, mit der Erkrankung umzugehen und sich auf die Behandlung zu konzentrieren.

    Nach der Operation ist oft eine Rehabilitation notwendig, um die Mundgesundheit wiederherzustellen. Eine Rehabilitation kann verschiedene Maßnahmen umfassen, die darauf abzielen, die Gesundheit und das Wohlbefinden des Patienten wiederherzustellen. Dazu gehören z.B. physiotherapeutische Übungen zur Wiedererlangung der Beweglichkeit des Mundes und des Halses, Logopädie, um Sprach- und Schluckstörungen zu behandeln, und Ernährungsberatung, um den Patienten bei der Umstellung auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu unterstützen.

    Eine weitere wichtige Maßnahme ist die psychologische Unterstützung des Patienten, um ihm dabei zu helfen, die emotionalen Auswirkungen der Erkrankung und der Behandlung zu bewältigen. Hier können Gespräche mit einem Psychologen oder einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein. Auch eine Beratung zum Thema Rauchen und Alkoholkonsum kann helfen, das Risiko für ein erneutes Auftreten von Mundhöhlenkrebs zu senken.

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