Die Tabaksteuer

  • Dieser Artikel über die Tabaksteuer in Deutschland soll darstellen wie die Bundesregierung von den Rauchern finanziell profitiert. Die Schlussfolgerung, dass die hohen Steuereinnahmen sich mildernd auf das Nichtraucherschutzgesetz äußern, sollte jeder für sich selber beurteilen.

    In Deutschland wird seit 1906 auf Tabakwaren aller Art eine Steuer erhoben. Die Tabaksteuer wurde in den letzten Jahren mehrfach angehoben und ist nach der Energiesteuer die ertragreichste Verbrauchsteuer in Deutschland.
    Die Einnahmen betrugen z.B. im Jahr 2014 über 14,3 Milliarden Euro. Mit 12,3 Milliarden Euro stellt die normale Filterzigarette den Hauptanteil dar. Im Jahr 2013 war jede neunte Zigarette (21,7 Milliarden Stück) gefälscht oder geschmuggelt, wodurch dem Staat 2,1 Milliarden Euro Steuereinnahmen entgingen.

    Seit Januar 2015 fließen von einer Schachtel Zigaretten (19 Stück) zu einem Preis von 5 Euro ganze 3,75 Euro in den Steuerhaushalt. Das ist ein Anteil von satten 75 % des Kaufpreises.





    Steuererhöhungen

    Die Steuern wurden seit dem Jahr 2002 zur Finanzierung von Maßnahmen zur Terrorabwehr regelmäßig erhöht. Die weiteren Erhöhungen der Tabaksteuer in den Jahren 2004, 2005, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014 und 2015 sollten zur finanziellen Unterstützung der Krankenkassen genutzt werden.

    Gesundheitspolitik

    Die hohe Tabaksteuer soll laut Gesundheitsministerium zur Senkung des Tabakkonsums durch finanzielle Abschreckung führen. Auf der anderen Seite hat natürlich das Finanzministerium ein starkes Interesse an den hohen Steuereinnahmen zur Deckung des Staatshaushalts. Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Erhöhung der Tabaksteuer und dem Rückgang der Tabakkonsumenten ist allerdings nicht nachweisbar. Eine bessere Aufklärung über die Gesundheitlichen Folgen des Rauchens ist hier wohl eher maßgeblich am Rückgang beteiligt. Die Erhöhung der Tabaksteuer wird von vielen Fachleuten als sehr kritisch angesehen. Der Rückgang der Steuereinnahmen nach der Erhöhung der Tabaksteuer ist demnach nicht auf einen reduzierten Tabakkonsum zurück zu führen, sondern lediglich eine verstärkte Verlagerung des Erwerbs der Tabakprodukte in die an Deutschland angrenzenden Nachbarländer mit ihren zum Teil sehr viel niedrigeren Preisen. Besonders Polen und Tschechien profitieren von den Einkäufen aus Deutschland. Zusätzlich fördern die hohen Steuern in Deutschland den sehr lukrativen Zigarettenschmuggel. Dieses Problem ist in Dänemark, Norwegen und Schweden noch viel extremer, da dort die Tabaksteuer noch deutlich höher ist.

    Jugendschutz

    Nach der Drogenaffinitätsstudie 2016 der Drogenbeauftragten der Bundesregierung rauchen aktuell 7,8 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Die Raucherquote liegt damit in dieser Altersgruppe auf dem niedrigsten Stand seit den 1970er Jahren. Auch in der Altersgruppe der 18 bis 25 Jährigen ist die Raucherquote mit 26,2 Prozent rückläufig. Diese erfreulichen Zahlen lassen sich jedoch wie schon erwähnt nicht zwangsläufig mit der Erhöhung der Tabaksteuer verbinden.

    Steuereinnahmen und Kosten von Rauchern

    Es wird kontrovers diskutiert, wie viel von der eingenommenen Tabaksteuer nach Abzug der finanziellen Verluste, die der Staat durch die vom Rauchen verursachten Schäden erleidet, noch übrig bleibt. Laut einer Studie sind Raucher 2,5 Tage pro Jahr häufiger krank als Nichtraucher. Die Kosten der Folgekrankheiten belasten die Volkswirtschaft jährlich mit 17 Milliarden Euro. Nicht berücksichtigt ist zusätzlich noch die nicht erbrachte Arbeitszeit durch häufige Raucherpausen.

    Michael Adams, Professor für Wirtschaftsrecht, beziffert die Kosten auf 13 Milliarden Euro für rauchbedingte Krankheiten und 39 Milliarden Euro für die reduzierte Lebenserwartung. Demnach wäre eigentlich ein Preis in Höhe von 40 Euro für eine Schachtel Zigaretten erforderlich.

    Fazit

    In meinen Augen hat die hohe Tabaksteuer zwar auch einen Teil zur besseren Nichtraucherquote beigetragen, jedoch überwiegen die Kosten aus den Folgen des Rauchens der noch immer zahlreichen Rauchern in Deutschland. Eine regelmäßige minimale Erhöhung der Tabaksteuer ist meiner Meinung nach nicht die passende Lösung um Menschen vom Rauchen abzuhalten. Was meint Ihr? Ist ein hoher Preis für Zigaretten ausschlaggebend aufzuhören? Ist er vielleicht immer noch zu gering? Ist Deutschland auf die Milliarden aus den Steuereinahmen angewiesen?

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