Mit Nikotinpflaster zum Nichtraucher werden?

  • Wer mit dem Rauchen aufhören will, setzt oftmals auf die helfende Wirkung der Nikotinersatztherapie. Pflaster sind dabei besonders beliebt zu Tabakentwöhnung.
    Aber wie wirken sie?
    Erleichtern Nikotinpflaster tatsächlich den Weg zum Nichtraucher?
    Hier erfährst du alles Wesentliche über diese Form der Rauchentwöhnung.

    Ungefähr 20 Millionen Menschen in Deutschland rauchen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Aufgrund der gesundheitlichen Risiken und der hohen Kosten für Zigaretten, entscheiden sich viele Raucher für eine Entwöhnung. Dabei dient die Ersatztherapie dazu, den Nikotinspiegel im Blut aufrechtzuerhalten und auf diese Weise den Entzug zu erleichtern. Allerdings stellen sich die Fragen, wie wirksam derartige Hilfsmittel sind und welche Nebenwirkungen zu erwarten sind.

    Endlich rauchfrei? So wirken Nikotinpflaster!

    Die Sucht entsteht zu einem Großteil durch das Nikotin im Blutkreislauf und durch das Einatmen des Zigarettenrauches.
    Das Verlangen nach Tabakrauch entspricht in etwa dem nach Kokain oder Alkohol. Allein die schädigenden Einflüsse der Zigarette auf die körpereigene Gesundheit bieten genügend Gründe zum Rauchen abgewöhnen.

    Nikotinersatzpräparate enthalten weder Kohlenmonoxid noch Blausäure, Arsen oder Formaldehyd. Damit verzichten sie auf all jene Giftstoffe, die typisch für eine Zigarette sind. Sie mildern das Verlangen nach einer Zigarette, indem sie dem Körper konstant das süchtig machende Nikotin zuführen.

    Denn bei jedem Griff zur Zigarette erfährt der Körper einen sogenannten „Nikotin-Kick“. Die Nikotinpflaster entziehen dem Körper nicht schlagartig das Nervengift Nikotin. Dadurch fallen die Entzugserscheinungen bei der Rauchentwöhnung milder aus, sodass es leichter fällt, mit dem Rauchen aufzuhören.

    Mit dem Rauchen aufhören – Anwendung von Nikotinpflastern

    Du klebst dir den nikotinhaltigen Klebestreifen beispielsweise auf den Oberarm oder auf den Rücken. Um eine konstante Zufuhr des Nikotins zu gewährleisten, wechselst du den Haftstreifen täglich. Der Körper nimmt bei dieser Form der Entwöhnung das Nikotin über die Haut auf.

    Im Handel sind in der Regel zwei verschiedene Sorten erhältlich: Solche für 14 Stunden und für 24 Stunden. Beide Präparate geben über die gesamte Tragedauer beständig Nikotin an den Körper ab.

    Zum Beispiel diese hier:



    Die Variante für 14 Stunden eignet sich vorrangig für leichtere Raucher, die morgens nicht sofort nach der Zigarette greifen. Diese 14-Stunden-Hilfsmittel wendest du nicht über Nacht an, sondern nur tagsüber.
    Dadurch ist das Verlangen nach der gewohnten Zigarette am Morgen größer.

    Das liegt vor allem daran, dass der Nikotinspiegel im Blut niedriger ist, weil der Körper in der Nacht das Nervengift abgebaut hat.
    Das erhöht die Rückfallwahrscheinlichkeit, sodass stärkere Raucher besser auf die andere Alternative zurückgreifen:
    Jene Präparate, die du 24 Stunden auf der Haut trägst, wirken auch im Schlaf. Der Vorteil bei diesen Mitteln liegt in der konstanten Nikotindosis auch über Nacht. Das schrittweise Verringern der Dosis erleichtert die Tabakentwöhnung.

    Die Nebenwirkungen

    Je länger die Nikotinpflaster auf der Haut kleben, umso eher steigt das Risiko unerwünschter Folgen.
    Häufig treten Hautreizungen auf. Ebenso sind Schlafstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Muskel- oder Kopfschmerzen möglich. Wer zusätzlich raucht, erhöht außerdem das Risiko einer Nikotinvergiftung!

    Aus diesen Gründen ist es ratsam, die Stelle mit dem Haftstreifen zu variieren und die Dosis zu beachten. Denn die Präparate gibt es in verschiedenen Dosierungen - je nach Bedarf. Jede unbehaarte, trockene Stelle zwischen dem Nacken und der Taille eignen sich für die Anwendung.

    Rückfall nicht ausgeschlossen

    Der Einsatz von speziellen Pflastern, um das Verlangen nach der Zigarette langfristig zu stoppen, steht sehr in der Kritik.
    Grundsätzlich hängt das Rückfallrisiko vom Stoffwechsel des Rauchers ab. Die Forschung ergab, dass schon in der ersten Woche des Entzugs bis zu 65 Prozent der betroffenen Raucher einen Rückfall erleiden.

    Der Stoffwechsel bestimmt, wie schnell das Verlangen nach Nikotin wieder ansteigt. Diejenigen, bei denen der Körper das Nikotin im normalen Tempo abbaut, leiden in vielen Fällen unter verstärkten Entzugserscheinungen.
    Daneben bleibt auch beim Einsatz solcher Klebepflaster die Nikotinsucht bestehen. Der Raucher verzichtet auf die Zigarette, ist dann aber von Nikotinpflastern abhängig.

    Besonders die Ergebnisse neuerer Studien lassen am Nutzen der Nikotinpflastern zweifeln:
    Die Studien kommen zum Schluss, dass es hauptsächlich an der Willenskraft liegt, ob jemand zum Ex-Raucher wird oder nicht. Vor allem Raucher, die mehr als 20 Zigaretten täglich konsumieren, sind doppelt so stark rückfallgefährdet als andere Raucher.

    Fazit zum Rauchen aufhören mit oder Nikotinersatz

    Wer mit dem Rauchen aufhören will, der profitiert nur kurzfristig von Ersatzprodukten wie Pflastern.
    Langfristig zählt vor allem eines beim Rauchstopp: der eigene Wille. Der Wille, sich endgültig von der Nikotinsucht zu befreien, muss vorhanden sein, sonst funktionieren all die nikotinhaltigen Hilfsmittel nicht.
    Diese lindern ausschließlich die Entzugserscheinungen. Da der Körper aber bei all den Mitteln weiterhin konsequent Nikotin erhält, erfolgt der hauptsächliche Entzug durch die Willenskraft des Anwenders - und nicht, weil ein Nikotinpflaster auf dem Arm klebt.

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